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Wir informieren uns in der Presse über Neuigkeiten zum Thema


Am Jahresende beschäftigen sich noch zwei Artikel aus dem Donaukurier mit dem Projektthema und deuten zukünftige Veränderungen an:
28.12.2007  

Donauufer – eingemauert und abweisend

Ingolstadts Festungscharakter verhinderte, dass die Stadt Zugang zu ihrem Fluss fand

Ingolstadt (DK) Die Stadt Ingolstadt und die Donau – das war noch nie ein besonders enges Verhältnis. Während heute mit teuren Umbauarbeiten versucht wird, den Fluss mehr in das städtische Leben zu integrieren, errichteten die Festungsbaumeister in früheren Zeiten hohe Mauern an den Ufern.

"Das Kernproblem lag darin", weiß Ernst Aichner, der beste Kenner der Festungsgeschichte, "dass man den Fluss als Schutz gebraucht hat und sich die Stadt deshalb vom Fluss weggeschlossen hat." Für den Leiter des Bayerischen Armeemuseums ist der Festungscharakter auch der Hauptgrund, weshalb sich außerhalb der Bastionsmauern nie ein urbanes Leben entwickeln konnte. Ähnlich wie München habe Ingolstadt seinen Fluss "mit einer Festung versehen", das Schussfeld habe frei bleiben müssen, und übrig geblieben sei nur ein schmaler Uferstreifen.

Schon im 16. Jahrhundert, als die Renaissancebefestigung entstand, sei die Donau nur "als Annäherungshindernis verstanden" worden, so Aichner. "Ingolstadt war im Süden praktisch nicht angreifbar."

Wer im Standardwerk zur Festungsgeschichte von Otto Kleemann die Ansichten der Stadt von 1573 mit dem heutigen Zustand vergleicht, wird vor allem eins auf den ersten Blick erkennen: den abweisenden Charakter an der Uferseite. Im 16. Jahrhundert läuft die hölzerne Donaubrücke auf das turmbewehrte Donautor zu. Auf beiden Seiten des Tores schließen sich hohe Mauern an, gebaut aus Ziegel- und teilweise auch Natursteinen. Im Westen folgen der so genannte rote Turm (als Münzbergturm erhalten geblieben) und eine runde Bastion (heute etwa Standort des Scheiner-Gymnasiums).

Östlich des Donautores war ein schmaler Uferstreifen zugänglich – als Anlegestelle für Schiffe und Flöße, aber auch als Tränke für das Vieh. "Im Belagerungsfall", erklärt Museumsdirektor Aichner, "brauchte man das Vieh als Vorrat, deshalb musste eine gesicherte Tränke da sein." Die Nähe der Donau zur Stadt und die Nutzung als Mittel der Verteidigung brachte freilich einen großen Nachteil: Teile der Stadt waren stets vom Hochwasser bedroht und wurden immer wieder überschwemmt.

Obwohl die Festung häufig umgebaut und verändert wurde, blieb der Eindruck eines mit Mauern befestigten Ufers bis nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Selbst das Donautor an der zerstörten Brücke überlebte den Krieg, wurde aber später abgerissen.

Reimund Herbst

"Erst damit bekommt der Weg einen Sinn"

2008 Verlängerung des Uferpfades geplant

Ingolstadt (DK) Das Donauufer nicht länger als Vorfeld einer Festungsanlage wie in den vergangenen Jahrhundeten, sondern als Spazierweg, als Joggingpfad, als Naherholungsgebiet am Rande der Altstadt - für dieses Ziel gibt die Stadt eine Menge Geld aus ....

Reimund Herbst

DK 29./30.12.2007 (Auszug)


   
    Empfehlung:    
   
  • Bitte in der Presse weitere Informationen zum Thema "Glacis" einholen !!
  • Für Ingolstadt wird das Thema Festung und Glacis immer aktuell sein!
   
         
    Link: Donaubrücke mit Ansichten des oben genannten Donauufers    
         
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